Begabtenförderung im Rheinisch Bergischen Kreis – Chemie Experimente für Grundschüler*Innen

Von März bis Juni 2022 habe ich mit Unterstützung des Young-Spirit Programms der Evonik die Begabtenförderung des Rheinisch Bergischen Kreises gestaltet. Mit Chemie-Experimenten – von den Kindern selbst durchgeführt.

Regelmäßig Freitags von 14:00 bis 15:30 saßen 15 Schüler*Innen, der Sachkundelehrer der Grundschule Witzhelden Herr Steinigeweg und ich vor dem Rechner. Ziel war es, den Schüler*Innen Grundkonzepte der Chemie und selbstständige Durchführung von Experimenten zu vermitteln.

Zahlreiche Themen wurden behandelt: Die Verbrennung als chemische Reaktion, die unterschiedlichen Zustände fest, flüssig, gasförmig, vereinfachte Formelsprache („was bedeutet CO2“), die Dichte und das Volumen, Zusammensetzung der Luft, Nicht-Newtonsche Flüssigkeiten, Säuren und Basen, pH-Wert und Farben. Dazu haben die Schüler*Innen noch weitere Aufgaben im Selbstlernmodus durchgeführt. Die Experimente waren während der Online-Zeiten so zu gestalten, dass kein Risiko bestand. Also habe ich die Experimente so designt, dass die Effekte mit einfachen Hausmitteln und Bastelzubehör zu erreichen waren. Und meiner Einschätzung nach hat das der Motivation der Schüler*Innen keinen Abbruch getan Im Gegenteil, bei meiner wöchentlichen Abfrage „Wie es denn gewesen sei“ habe ich durchweg die Daumen hoch gezeigt bekommen.

Am 18.6. war es dann aber so weit: Wir alle kamen in der Grundschule für einen gesamten Vormittag zusammen. Und haben 4,5 Stunden an diesem heißen Tag nur mit Experimenten verbracht – mit „richtigen“ Chemikalien. Richtig in Anführungszeichen, denn dass Chemie überall ist, haben die Schüler*Innen schon ganz am Anfang verstanden. Glasgeräte wurden ausgepackt und bestaunt, es wurde bunt, es blubberte.

Eine Titrationskurve wurde erstellt, Lavalampen gebaut, bunte Flammen erzeugt und Flüssigkeiten voneinander getrennt. Richtig begeistert war ich, mit wieviel Aufwand und Wissen die Abschlusspräsentationen waren, die die Schüler*Innen an dem Tag vorstellten.

Kleine Highlights waren sicherlich die Brause-Raketen und die Knallgas-Reaktion, die uns alle aufgeweckt hat. Die Begeisterung war den Schüler*Innen und dem Lehrer Steinigeweg anzumerken. Und ich wurde immer zufriedener.

Denn mir wurde bewusst, wie wissbegierig die Schüler*Innen waren und wie sehr daran interessiert, die „richtige“ Chemie zu erlernen. Die Skepsis vor der giftigen und bösen Chemie am Anfang der Serie ist schnell einer realistischen Sichtweise auf die Gefahren aber auch Chancen der Chemie gewichen. Und am Ende hatten alle einfach Spaß.

Und damit war auch eines meiner Hauptziele meines Engagement erreicht: Interesse an der Chemie zu wecken. An dieser Wissenschaft und Industrie, die so stark in der Kritik steht, aber so wichtig für das moderne Leben in unserer Gesellschaft ist. Aus diesem Grund: Immer wieder!

Euer Hendrik Fischer

Bilder: Pia Rodermond, Bilder nicht ohne weitere Einwilligung der Bildrechte innehabende Person erlaubt.

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